Andrée Sfeir-Semler – ART COLOGNE-Preisträgerin 2025

Geboren 1953 in Beirut, studierte Sfeir-Semler Fine Arts an der Amerikanischen Universität und am National TV and Film Center in Beirut. 1975 kam sie mit einem DAAD-Stipendium nach München, setzte ihr Studium an der Universität Bielefeld fort und vertiefte es an der Pariser Sorbonne.

1985 gründete sie in Kiel ihre erste Galerie, später folgte der Umzug nach Hamburg. Ihre Arbeit fokussierte sich früh auf Konzeptkunst, Minimal Art und politisch engagierte Positionen. Eine entscheidende Wende brachte die Zusammenarbeit mit Walid Raad, die sie zur Förderung zeitgenössischer Kunst aus der arabischen Welt motivierte.

2005 eröffnete sie in einer ehemaligen Fabrik Beirut die erste Galerie der Region mit internationalem Programm – ein mutiger Schritt mitten in politisch instabilen Zeiten. Seither hat sie Künstler:innen wie Etel Adnan, Yto Barrada, Wael Shawky oder Akram Zaatari vertreten und international etabliert. Trotz Konflikten, Krisen und Kriegen ist ihre Galerie ein Ort des Austauschs und der intellektuellen Freiheit geblieben.

Im September 2025 erscheint bei Hatje Cantz die von ihr herausgegebene Anthologie „The Rise of Arab Art” – ein Standardwerk zur zeitgenössischen arabischen Kunst mit Beiträgen internationaler Kurator:innen und Künstler:innen. Zudem betreut sie den Nachlass des Künstlers MARWAN und verwirklicht 2025 mehrere Herzensprojekte, darunter ein Kunst-am-Bau-Projekt in Berlin und eine Giacometti/MARWAN-Ausstellung in Paris.

Vom 6. bis 9. November 2025 lädt die ART COLOGNE zum 58. Mal Kunstinteressierte aus aller Welt zum Entdecken, Erleben und Kaufen nach Köln ein.

Im Zuge dessen werden Andrée Sfeir-Semler am Freitag, den 7. November 2025 um 10:00 Uhr im Historischen Rathaus zu Köln offiziell mit dem ART COLOGNE-Preis für Kunstvermittlung ausgezeichnet, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Die Laudatio wird von Mirjam Varadinis, Kuratorin am Kunsthaus Zürich, gehalten.