Köln 05.–08.11.2026 #artcologne2026

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Genuss, Design und Herz

Der Stil-Aficionado Michael Kaune, der in Köln das Qvest Magazin, das Hotel The Qvest und eine Interiorgalerie betreibt, gibt Ausgehtipps für die Messetage.

Porträt von Michael Kaune

Kennt sich in Köln perfekt aus: Der Sammler und Kreativunternehmer Michael Kaune. Foto: Albrecht Fuchs

Kölns Restaurantlandschaft ist ein Mix aus Tradition und Hipness, in dem es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Einige Adressen, die für mich das Beste der Stadt verkörpern, ihre Individualität, Kreativität und Herzlichkeit, will ich hier teilen.

Zuerst empfehle ich das La Fonda Restaurant am Gereonskloster, dem schönsten Platz, den Köln zu bieten hat. Hier trifft man zum Lunch oder Dinner auf Künstler, Sammler und Galeristen – ein brodelnder Treffpunkt! Die Küche mischt internationale und regionale Spezialitäten mit veganen und vegetarischen Optionen, die mich jedes Mal umhauen. Ein Klassiker ist der orientalisch inspirierte Blumenkohl aus dem Ofen und das exquisite Himmel & Ääd. Frisch, vielfältig, perfekt für langes Sitzen und inspirierte Gespräche.

Ein weiterer Hotspot für die kreative Szene ist der Salon Schmitz alias Metzgerei Schmitz: Die frühere Fleischerei im Rotlicht-Viertel ist heute der kunstaffine Treffpunkt im angesagten belgischen Viertel. Die Atmosphäre ist locker, Bier, Spritz und Bitter sind hausgemacht und die Speisen rustikal-urban mit einem Schuss Raffinesse. Ob Wurstplatten oder kreative Cocktails: Es fühlt sich an wie ein privater Salon in der Stadt.

Das La Fonda Restaurant am Gereonskloster

Blick in den Gastraum des La Fonda Restaurants am Gereonskloster. Foto: La Fonda Restaurant

Barhopping im Belgischen Viertel

Eine gute Adresse für Feinschmecker ist das L'Imprimerie mit seiner coolen Loft-Atmosphäre. Die französisch-belgische Küche ist exzellent – zart schmelzende Entenleber, perfekte Moules, alles auf höchstem Niveau.

Und last but not least Em Hähnche, eine der letzten traditionellen Eckkneipen Kölns. Das Kölsch zapft der Wirt selbst, das Hähnchen ist goldbraun und saftig und die Gäste sind wie eine große Familie. Kein Sterneglanz, sondern viel Herz – mein Rückzugsort nach hektischen Tagen.

Vom Belgischen Viertel war schon die Rede, dort startet mein Abend oft im Hallmackenreuther. Der Sixties-Charme mit Retro-Möbeln und Vinyl-Platten gefällt mir gut. Weiter geht’s zu Little Link, ebenfalls im Belgischen Viertel. Die Bar ist immer rappelvoll, kein Wunder bei den exzellenten Cocktails. Ist das zu toppen? Ja, bei Seiberts Classic Bar & Liquid Kitchen, dem Paradies für Cocktail-Nerds. Jeder Drink in der intimen Bar ist ein Kunstwerk für sich, die Barkeeper sind wahre Alchemisten. Diese Bars machen Kölns Nächte unvergesslich – prost!

Der Teppich „Tye dye Greengray“ von REUBER HENNING

Die Teppichkunstwerke vom Designer-Duo REUBER HENNING sind in der Ausstellung „Everyday sculptures“ in der Interior-Galerie Qvest the room zu entdecken. Sie eröffnet parallel zur ART COLOGNE. Foto: REUBER HENNING

Everyday sculptures im Qvest the room

Als Fotografie- und Designliebhaber bin ich natürlich auch immer auf der Suche nach neuen Objekten, Anregungen und Inspirationen. Ein Ort, der mich oft erfreut, ist die Boucherie im Belgischen Viertel. Auf 400 Quadratmetern eröffnet sich hier ein Vintage-Paradies, wo man schöne Retro-Sessel und Mid-Century-Lampen findet, aber auch alte Fotografien oder Neonschriftzüge. Der Gründer Marc Bouchet war früher viele Jahre Filmarchitekt in der Film- und Werbebranche und weiß daher, wo man die ausgefallensten Objekte findet. Das Modanese Wood & Wine kombiniert zwei Welten, die gut miteinander harmonieren: edle italienische Weine und restaurierte Antiquitäten und Vintage-Holzmöbel. Der Concept Store in der St. Apernstraße 66-68 ist mit seiner Mischung aus rustikalem Charme und feinen Tropfen wirklich einzigartig. Wen es zu Büchern aus den Bereichen Kunst, Design, Architektur und Fotografie zieht, der kommt natürlich nicht an der Buchhandlung Walther König vorbei. Die Regale quellen über vor inspirierenden Büchern – ich könnte hier stundenlang stöbern. Gern besuche ich auch die Buchhandlung von Klaus Bittner, seit über 40 Jahren eine Institution in Köln mit herzlicher Beratung und überraschenden Lektüre-Tipps.

Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache für die Messetage und die Zeit danach: Unter dem Titel „Everyday sculptures“ zeigt QVEST zusammen mit buendel-Clara Twele eine Sonderausstellung im Qvest the room (natürlich auch ein Muss für Liebhaber besonderen Interiordesigns, ). Die Ausstellung thematisiert verschiedene Perspektiven auf die allgegenwärtige Präsenz von Skulpturen in unserem Alltag sowie auf die zunehmend fließenden Grenzen zwischen Kunst und Design. Gezeigt werden u.a. die spektakulären Teppichdesigns von REUBER HENNING, die individuellen Objekte von Analog Glas und die minimalistisch-zeitlosen Möbel von Lehni. Eröffnung ist am 8. November 2025 um 19:30 Uhr in der Albertusstrasse 18 mit einem Talk über „Collectable Interior Design“.

Autor: Olaf Schlippe